GLOSSAR L




Legionellen

Legionellen sind eine Bakterienart, die sich in warmem Wasser vermehrt und ab ca. 55-60°C abstirbt. Beim Einatmen von Wasser mit Legionellen Wasser können Krankheiten hervorgerufen werden, die einer Lungenentzündung ähneln (speziell bei geschwächten oder vorerkrankten Menschen). Beim Trinken von legionellenhaltigem Wasser entsteht für gesunde Personen mit intaktem Immunsystem keine Gefahr. Gefahren bestehen vornehmlich in großen Trinkwasseranlagen.


Luftdichtheit

Die Notwendigkeit einer dichten Gebäudehülle wird oft unterschätzt, weil angenommen wird, dass die Wände “atmen” müssen, also irgendwie luftdurchlässig sein sollen. Das darf aber gerade nicht der Fall sein. Undichtheiten der Gebäudehülle erhöhen den Heizenergieverbrauch, beeinträchtigen unter Umständen die Gesundheit und können zu ernsten Bauschäden führen. Die Luftdichtheit wird mit einem Blower-Door-Test bestimmt.


Luftfeuchte, relativ

Die relative Luftfeuchte wird in Relation zur maximal möglichen Luftfeuchtigkeit (100%) der Luft mit Wasserdampf angegeben. Der Wert gibt an, wieviel Prozent der maximal in der Luft möglichen Feuchte die Luft tatsächlich enthält. Da in warmer Luft mehr Wasserdampf enthalten sein kann als in kalter, sinkt bei einer Lufterwärmung und gleichbleibender absoluter Feuchte der Wert der relativen Feuchte. Luft mit einer relativen Luftfeuchte von beispielsweise 50% kann mehr Wasserdampf aufnehmen als eine Luft mit einer relativen Luftfeuchte von 60%.


Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit beschreibt den Wasserdampfgehalt in der Luft. Wie viel Wasserdampf Luft aufnehmen kann, hängt auch von der Lufttemperatur ab. Je höher die Lufttemperatur ist, desto mehr Feuchtigkeit kann aufgenommen werden. Menschen nehmen Luftfeuchtigkeit nicht unmittelbar wahr, nur eine sehr hohe (über 70% relative Feuchte) oder eine sehr niedrige (unter 30% relative Feuchte) Luftfeuchtigkeit wird als unangenehm empfunden.


Luftdichtigkeitsmessung

siehe Blower-Door-Test


Lüftung, frei

Bei freier Lüftung erfolgt im Gegensatz zu mechanischer Lüftungoder kontrollierter Lüftung mit einer Lüftungsanlage der Luftaustausch zur Lüftung eines Gebäudes ohne mechanischen Antrieb aufgrund von natürlichen Druckdifferenzen im Gebäude. Diese entstehen durch Wind oder Temperaturunterschiede. Formen der freien Lüftung sind Fenster-, Fugen- und Schachtlüftung.


Lüftung, kontrolliert

Kontrollierte Lüftung bedeutet den geregelten Luftaustausch in Gebäuden mit Hilfe technischer Anlagen. Sie bietet die Möglichkeit der Wärmerückgewinnung zur Reduzierung des Lüftungswärmebedarfs. Wichtig für die Einsetzbarkeit von Anlagen zur kontrollierten Lüftung ist eine gute Dichtheit der Gebäudehülle. Luftströme durch Undichtheiten vermindern die Wirksamkeit der Lüftungsanlage. Moderne oder modernisierte Gebäude sollten immer kontrolliert belüftet werden, um zum einen Bauschäden zu verhindern und zum anderen Energie zu sparen.


Lüftung, mechanisch

Bei erzwungener oder mechanischer Lüftung sorgen im Gegensatz zu freier Lüftung technische Anlagen für den Luftaustausch im Gebäude. Das Abführen und ggf. auch Zuführen von Luft erfolgt unter kontrollierten Bedingungen. Der zur Luftbewegung notwendige Druckunterschied wird durch Ventilatoren erzeugt.


Lüftungsanlage

Bei einer kontrollierten Wohnraumlüftung wird eine Verrohrung für Zu- und Abluft vorgesehen. Meist kühlt auch ein Wärmetauscher die Abluft und wärmt damit die Zuluft vor (Wärmerückgewinnung). Eine solche Anlage stellt hygienische Luftverhältnisse im Haus her und reduziert gleichzeitig den Energieverbrauch für die Heizung.


Luftwechsel

Aus Gründen der Hygiene und des Komforts ist es notwendig, die Luft in Gebäuden regelmäßig auszutauschen. Dadurch werden z.B. die Konzentrationen von Kohlendioxid, Wasserdampf, Geruchsstoffen und Schadstoffen niedrig gehalten.


Luftwechselrate

Ein Maß für den Luftwechsel eines Gebäudes ist die Luftwechselrate n. Sie gibt an, wie oft das Luftvolumen eines Gebäudes im Durchschnitt erneuert wird. Ein Maß für die Dichtheit eines Gebäudes ist die Luftwechselrate n50, die den Luftwechsel des Gebäudes bei einer Druckdifferenz von 50 Pa zwischen innen und außen beschreibt. Dieser Wert wird mit einem Blower-Door-Test ermittelt.

Lüftungswärmeverluste QV


Lüftungswärmeverluste entstehen durch Öffnen von Fenstern und Türen, aber auch durch Undichtig-keiten der Gebäudehülle. Die Undichtigkeit kann bei Altbauten insbesondere bei sehr undichten Fenstern, Außentüren und in unsachgemäß ausgebauten Dachräumen zu erheblichen Wärme-verlusten sowie zu bauphysikalischen Schäden führen.