GLOSSAR E




Effizienzhaus

Der Begriff Effizienzhaus ist ein Qualitätszeichen, das von der Deutsche Energieagentur (dena) zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der KfW-Bankengruppe entwickelt wurde. Die Zahl nach dem Begriff gibt an, wie hoch der Primärenergiebedarf im Vergleich zu einem Neubau nach Energieeinsparverordnung (EnEV) sein darf. Ein KfW-Effizienzhaus 85 verbraucht zum Beispiel höchstens 85% der Primärenergie eines entsprechenden Referenzgebäudes nach EnEV. Je kleiner die Zahl, desto niedriger und besser das Energieniveau.


Effizienzhaus Denkmal

Die KfW Bankengruppe führt zum 1. April 2012 im Rahmen des vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) finanzierten Förderprogramms Energieeffizient Sanieren den neuen Standard „KfW-Effizienzhaus Denkmal“ ein. Damit werden die Fördervoraussetzungen für die Sanierung von Denkmalen und besonders erhaltenswerter Bausubstanz erleichtert. Das betrifft vor allem die Sanierung der Gebäudehülle (Fassade), die bei Altbauten oft besonders aufwendig gestaltet und daher schwierig zu dämmen ist. Beim neuen Standard „KfW-Effizienzhaus Denkmal“ wird vorrangig auf den Jahresprimärenergiebedarf und weniger auf die Wärmedurchlässigkeit der Gebäudeaußenhülle abgestellt.


Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung bezeichnet den Betrag, den die Netzbetreiber einem (z.B. privaten) Anlagenbetreiber für den in ihr Netz eingespeisten Strom zahlen müssen. Für regenerativ erzeugten Strom gelten Mindestsätze, die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt sind.


Elektro-Speicherheizung

Hierunter fallen z.B. die bekannten Nachtspeicheröfen, die vornehmlich zur Beheizung von einzelnen Räumen eingesetzt werden. Elektrische Heizelelemente in den Speicherheizungen geben Wärme an einen nach außen isolierten Steinkörper ab, dieser speichert die Wärme und gibt sie bei Bedarf an den Aufstellungsraum ab, indem die Raumluft mit Hilfe eines Ventilators durch den Steinspeicher geleitet wird. Sie fallen vor allem durch ihre geringe Flexibilität auf, wenn nicht genügend Wärme gespeichert wurde.


Endenergie

Die Endenergie ist Energie in der Form, wie sie beim Verbraucher ankommt, also z.B. Heizöl oder Holzpellets, und auch von diesem bezahlt werden muss. Im Gegensatz zur Primärenergie berücksichtigt Endenergie also keine Aufbereitung oder den Transport von Energie. Je nach Verfahren kann aus der im Rohstoff enthaltenen Primärenergie unterschiedlich viel Endenergie “erzeugt” werden. Die Umwandlung hat also einen Wirkungsgrad, Umwandlungsverluste sind nicht zu vermeiden.

Endenergiebedarf

Endenergiemenge, die den Anlagen für Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Kühlung zur Verfügung gestellt werden muss, um die normierte Rauminnentemperatur und die Erwärmung des Warmwassers über das ganze Jahr sicherzustellen. Diese Energiemenge bezieht die für den Betrieb der Anlagentechnik (Pumpen, Regelung, usw.) benötigte Hilfsenergie ein.

Die Endenergie wird an der “Schnittstelle“ Gebäudehülle übergeben und stellt somit die Energiemenge dar, die dem Verbraucher (im allgemeinen der Eigentümer) geliefert und mit ihm abgerechnet wird. Der Endenergiebedarf ist deshalb eine für den Verbraucher besonders wichtige Angabe.

Die Endenergie umfasst die Nutzenergie und die Anlagenverluste. Der Endenergiebedarf gibt die ausschließlich vom Gebäude benötigte Energiemenge für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung in Kilowattstunden pro Quadratmeter Nutzfläche und Jahr (kWh/(m2a)) an.


Energie

Energie ist die Summe aus verrichteter mechanischer Arbeit und Abwärme. Energie kann weder gewonnen noch verloren werden, sie wird lediglich von einer in die andere Form umgewandelt. Sie wird in Joules (J) oder Kilowattstunden (kWh) angegeben. Energie setzt sich aus Exergie und Anergie zusammen. Innerhalb der Energiekette unterscheidet man Primärenergie, Sekundärenergie, Endenergie und Nutzenergie.


Energie, erneuerbar

Erneuerbare oder regenerative Energie stammt aus Quellen, deren Nutzung die Ressourcen des Ökosystems Erde nicht langfristig belasten. Erneuerbare Energien sind z.B. Solarenergie, Windkraft, Erdwärme und die Nutzung nachwachsender Biomasse; im Gegensatz zu fossiler und nuklearer Energie. Sie stehen nach menschlichen Zeitmaßstäben unendlich lange zur Verfügung.


Energie, grau

Graue Energie ist jene Energie, die für Herstellung, Transport und Entsorgung eines Produktes (oder auch einer Dienstleistung) benötigt wird. Diese Energie belastet die Umwelt, ohne dass es sofort erkennbar ist. Graue Energie steckt z.B. in Nahrung (Herstellung und Transport) und auch im Verpackungsmaterial. In Elektrogeräten steckt manchmal mehr graue Energie, als zum Betrieb benötigt wird!


Energie, regenerativ

Siehe Energie, erneuerbar


Energieausweis

Basierend auf einer EU-Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden, gilt seit Oktober 2007 die Energieeinsparverordnung (EnEV). Das Gesetz verpflichtet alle, die eine Immobilie vermieten oder verkaufen wollen, einen Energieausweis ausstellen zu lassen und Interessenten auf Wunsch vorzulegen. Damit sollen Mieter und Käufer bereits vor der Schlüsselübergabe auf einen Blick sehen können, was an Energiekosten auf sie zukommt. 

Den Energieausweis gibt es in zwei Ausführungen. Grundlage der verbrauchsorientierten Variante sind die Heizkostenabrechnungen der Bewohner aus den vergangenen drei Jahren. Der verbrauchsorientierte Energieausweis sagt allerdings nur bedingt etwas über die Energieeffizienz eines Gebäudes aus. Denn wer selten zu Hause ist und wenig heizt, hat einen geringen Verbrauch auch dann, wenn die Fenster undicht und die Wände kalt sind.

Aussagekräftiger ist der bedarfsorientierte Ausweis. Er betrachtet die energetische Qualität sowie den Zustand der Bausubstanz und der Haustechnik unabhängig von Verbrauch und Nutzungsverhalten.


Energiebedarf

Als Energiebedarf wird die Energiemenge bezeichnet, die unter genormten Bedingungen (z. B. mittlere Klimadaten, definiertes Nutzerverhalten, zu erreichende Innentemperatur) für die Beheizung, die Lüftung und die Warmwasserbereitung in einem Gebäude zu erwarten ist. Er dient der ingenieurmäßigen Auslegung des baulichen Wärmeschutzes von Gebäuden und ihrer technischen Anlagen sowie dem Vergleich der energetischen Qualität von Gebäuden.


Energiebilanz

Die Energiebilanz für ein Gebäude erfasst typischerweise auf monatlicher oder jährlicher Basis den Zufluss von Energie zum Gebäude (z.B. Heizenergie, Kühlenergie, Strom, solare Gewinne, interne Gewinne), die Umwandlung von Endenergie in Nutzenergie und Verluste im Gebäude (z.B. Heizenergie in Heizwärme und Verluste der Heizungsanlage) und den Abfluss von Energie vom Gebäude (z.B. Transmissionswärmeverluste, Lüftungswärmeverluste).


Energieeffizienz

Die Energieeffizienz gibt an, wie wirksam Gerät die zugeführte Energie umwandelt. Besonders effizient ist, was jeden unnützen Verbrauch vermeidet. Herkömmliche Glühlampen beispielsweise sind wenig effizient, da sie den Großteil der Energie in Wärme und nicht in Licht umwandeln. Ein Maß für die Energieffizienz ist der Wirkungsgrad, der das Verhältnis aus aufgewendeter und nutzbarer Energie angibt. Sein Wert liegt zwischen 0 (schlecht) und 100% (gut).


Energieeinsparverordnung (EnEV)

Teil des deutschen Baurechts. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) zur Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden ist seit 2002 die Fortführung der Wärmeschutzverordnung (WSchV) unter Einbeziehung der Heizanlagenverordnung (HeizAnlV). Wesentliche Neuerung der EnEV war die Begrenzung des Primärenergiebedarfs für Heizung und Warmwasser anstelle des Heizwärmebedarfs wie in der WSchV. Damit wurden erstmalig bei der Erstellung der Energiebilanz die primärenergetische Effizienz der Energieträger und die Effizienz der Anlagentechnik mit berücksichtigt.


Zum 1. Oktober 2009 ist die geänderte EnEV in Kraft getreten. 


Energiekennzahl

Die Energiekennzahl gibt den Jahresheizwärmebedarf an und damit ist ein Energiekennwert zur Beurteilung von Gebäuden. Sie berücksichtigt die über ein Jahr verbrauchte Endenergie in Kilowattstunden (kWh) oder Megajoule (MJ) an, dividiert durch die Energiebezugsfläche EBF des Gebäudes in m² (kWh/m²a). Die flächenbezogenen Verbrauchswerte erlauben die Vergleichbarkeit verschiedener Gebäude.


Energiepass

Der Begriff Energiepass wurde inzwischen vom Energieausweis abgelöst, informiert aber wie dieser über den Energiebedarf eines Gebäudes und ermöglicht den Vergleich mit anderen Gebäuden. Es existierte eine Reihe unterschiedlicher Energiepässe, vom Energiepass der Deutschen Energie Agentur (DENA) über regionale Energiepässe bis hin zum Pass der Energiepass Initiative Deutschland.


Energiesparlampe

Energiesparlampen sind Kompaktleuchtstofflampen mit integriertem Vorschaltgerät – also eigentlich besonders kleine Neonröhren – und einem Schraubsockel, um sie anstelle von Glühlampen einsetzen zu können. Die Röhre, in der die Gasentladung stattfindet, ist bei diesen Lampen gegenüber anderen Leuchtstofflampen kleiner und gebogen oder mehrfach gefaltet, um sie platzsparender unterzubringen. Energiesparlampen sind um ein Vielfaches energieeffizienter als herkömmliche Glühlampen. Weitere Informationen gibt es in den Blog-Beiträgen Neue Lampen braucht das Land und Energiesparen für Jedermann (Teil 4).


Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Das deutsche Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) soll den Ausbau von Energieversorgungsanlagen vorantreiben, die aus regenerativen Quellen gespeist werden und bei der Erzeugung keine Treibhausgase ausstoßen. Die Energieeinsparverordnung EnEV hat ihren Ursprung im EEG.